Zwischen Enkirch und Raversbeuren liegen drei historische Hügelgräber. Eines davon barg eine ungewöhnliche Grabbeigabe. Ganz schön abgefahren… Vergangenheit neu erleben Machen Sie sich Ihr ganz eigenes Bild von der Vergangenheit: Mit der kostenlosen ARGO-App können Sie die Mühlen vor Ort über Augmented Reality in ihrer ursprünglichen Größe und in 360°-Darstellung betrachten. Zum Download der kostenlosen ARGO-App (www.ar-route.de).
Manche Völker legen den Toten bei der Bestattung Münzen oder Schmuck mit ins Grab; bei den Kelten waren es oft auch Wagen. Obwohl in Einzelteile zerlegt, sollten diese den Verstorbenen eine standesgemäße Reise im Jenseits ermöglichen. In Enkirch an der Mosel fand man solch ein Grab inmitten einer ganzen Anlage aus drei Grabhügeln. In einem der beiden älteren Hügel entdeckten Archäologen neben verbrannten Knochen, Gewandspangen, einer Gürtelkette und Keramik auch Bronze- und Eisenteile eines Wagens ohne Räder. Nach Einschätzung der Forscher wurde hier eine vornehme keltische Frau im Festgewand auf einem Wagenkasten mit Speisebeigaben auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Anschließend wurde der Grabhügel über ihr aufgeschüttet. Zusätzlich wurde der Hügel mit neun mächtigen weißen Quarzitblöcken und einem Mauerring mit einem Durchmesser von über drei Metern gestaltet. Wahrscheinlich wollte man durch diesen doppelten Zauberkreis einen geheiligten Platz schaffen, möglicherweise aber auch die Tote vor bösartigen Einflüssen von außen oder aber die Lebenden vor dem Geist der Toten schützen.
Die beiden älteren Hügelgräber wurden im 3. Jh. v. Chr. angelegt. Der größere Hügel stammt aus der Römerzeit (1. Jh. n. Chr.) und liegt nur 200 Meter von der Stelle entfernt, wo einst eine römische Villa stand. Aber auch die beiden Keltengräber wurden um 100 n. Chr. von den Römern für Nachbestattungen genutzt.
Tipp: Besuchen Sie auch den malerischen Ortskern von Enkirch, die "Schatzkammer rheinischen Fachwerkbaues".